In diesem Video &
Artikel gehe ich auf die Übungsreihenfolge für das Training von
Sportlern ein, deren Ziel es ist, ihre sportliche
Leistungsfähigkeiten wie Schnellkraft oder Maximalkraft zu
verbessern.
Hier das Video:
Hier das Video:
Die Gruppe der Sportler
bedient sich im Rahmen ihrer Periodisierung verschiedener
Trainingssysteme. Phasenweise wird hier ein Hypertrophietraining
eingesetzt, um die Basiskraftfähigkeiten zu erlangen, andererseits
wird aber auch ein Maximalkrafttraining ausgeführt, um so die
erworbenen Kraftfähigkeiten auch umzusetzen, um sie dann
schlußendlich auf die sportliche Leistung übertragen zu können.
Ich empfehle daher allen
sich auch das Video oder den Artikel über die Übungsreihenfolge im
Muskelaufbautraining anzuschauen, um so je nach Periodisierung
effektiv trainieren zu können.
Allgemeine Richtlinien (Zusammenfassung):
Grundsätzlich gilt auch
für Sportler das, was ich im Video/Artikel über das
Muskela
ufbautraining gesagt habe. Hierzu eine kurze Zusammenfassung:
ufbautraining gesagt habe. Hierzu eine kurze Zusammenfassung:
- Die Hauptübungen/großen Verbundübungen (Mehrgelenksübungen), welche viele Muskeln involvieren, mit hoher Intensität (Gewicht) ausgeführt werden und damit auch einen relativ
hohen koordinativen Aspekt aufweisen, sollten VOR den Hilfsübungen trainiert werden. - Große Muskelgruppen werden vor den kleinen trainiert.
Beispiele hierzu findet
ihr im dazugehörigen Artikel.
Kommen wir nun zu den
Besonderheiten, denen sich Sportler im Trainingsprozess ausgesetzt
sehen und wie diese das Krafttraining und im Speziellen die
Übungsreihenfolge verändern sollten.
Richtlinien für Sportler:
„Schnellkraft/Dynamische
bzw. Explosivkraftübungen werden VOR den langsamen Übungen
ausgeführt“
Was versteht man nun unter
langsamen Übungen?
Gemeint sind hierbei
klassische Krafttrainingsübungen wie Kniebeugen, Bankdrücken,
Kreuzheben und Ähnliches. Also Übungen, bei denen keine Sprünge
oder schnellen Kraftentfaltungen vor-kommen. Auch werden diese
Übungen durch ein Abbremsen des Gewichts hharakterisiert. Beim
Bankdrücken werde ich gegen Ende immer langsamer, weil ich das Ende
der Bewegung erreiche. Bei einem Medizinballwurf im Liegen würde ich
bis zum Ende versuchen, den Medizinball zu beschleunigen, um eine
möglichst große Höhe zu erreichen.
Schnelle Übungen sind
bspw. Reißen, Stoßen, Sprungkniebeugen, dynamische Ausfallschritte,
Sprünge, Medizinballwürfe, Sprungliegestütze bzw. plyometrische
Liegestütze usw., also alles Übungen, die vor allem von Sportlern
ausgeführt werden müssen, um ihre Schnellkraft zu verbessern.
Bei allen dynamischen
Übungen ist es wichtig, möglichst hohe Kraftanstiege und damit
Schnellkraftwerte zu erreichen. Das geht aber nur mit einem
ausgeruhten und frischen Nervensystem, da vor allem die intra- und
intermuskuläre Koordination maßgeblich für die
Schnellkraftentwicklung verantwortlich ist. Demnach müssen diese
Übungen VOR den langsamen, eher auf Muskuläreermüdung
ausgerichteten Übungen ausgeführt werden.
An diesem Punkt möchte
ich nochmal auf das Komplextraining verweisen, was eine kleine
Ausnahme zu der oben genannten Regel darstellt. Auf das
Komplextraining werde ich aber im Rahmen eines anderen Artikels &
Videos detailliert eingehen.
Schnell
vor langsam auch innerhalb der schnellen Übungen
Das
Prinzip „schnelle vor langsamen Übungen“ gilt auch innerhalb der
Gruppe der dynamischen Übungen. Bspw. sind Sprints "schneller"
als Sprungkniebeugen (mit Zusatzgewicht) und Sprünge im kurzen
Dehnungsverkürzungs-Zyklus sind schneller als Medizinballwürfe. Das
bedeutet auch, hier sollte man auf die Übungsreihenfolge achten.
Das
ganze möchte ich an einem Beispiel näher verdeutlichen. Hier ein
möglicher Beispieltrainingstag für unterkörperdominante Sportarten
wie Basketball, Fußball, Volleyball, Handball oder Ähnliches:
Beispiel
Trainingstag:
Aufwärmen
Sprints
4x30m
Medizinballwürfe
auf Höhe 3x8
Sprungkniebeugen
2x5
Kniebeuge
4x6
Kreuzheben
2-3x5
Als
schnelle Übungen wären hier jetzt die Sprints, Medizinballwürfe
und Sprungkniebeugen zu nennen.
Was
charakterisiert die schnellen und schnellsten Übungen ?
Hier
gilt die Regel die schnellsten zuerst. Wie aber weiss man, was „die
schnellste“ ist? Beim Sprint hat man tendenziell die höchsten
Bewegungsgeschwindigkeiten und die kürzesten Bodenkontaktzeiten und
damit muss hier auch automatisch die Kraft SEHR schnell aufgebaut
werden, daher wird diese Übung als erstes ausgeführt.
Bei
den beiden weiteren Übungen kann man sich ein Stück weit daran
orientieren, wie hoch das beschleunigte Gewicht im Verhältnis zur
eigenen Maximalkraft ist.
Bei
den Medizinballwürfen nimmt man typischerweise so 1-3kg je nach
Übung und Kraft des Sportlers. Die Oberkörpermuskulatur oder die
Beinmuskulatur kann in der Regel jedoch viel viel mehr Kraft
entwickeln (bspw. beim klassischen Kreuzheben oder der Kniebeuge).
Demnach sind diese 1-3kg eher leicht, ein leichtes Gewicht können
wir aber auch schnell beschleunigen.
Bei
den Sprungkniebeugen nimmt man so zwischen 10 bis 25% des
Eine-Wiederholung-Maximums, also seiner Maximalkraft. Demnach sind
diese im Vergleich zu den Medizinbällen eher "schwer" und
damit langsamer.
Daher
wäre die hier gewählte Übungsreihenfolge Sprints →
Medizinballwürfe → Sprungkniebeugen sehr gut geeignet.
Übungsreihenfolge der Krafttrainingsübungen für Sportler
Kommen
wir nun zu einem anderen Bereich und zwar der Reihenfolge der
langsamen Übungen.
In dem
oben erwähnten Beispieltag würden jetzt Kniebeugen und Kreuzheben
ausgeführt werden hier sollte man grundsätzlich die Kniebeugen
zuerst ausführen, mehr dazu erzähle ich im Artikel über die
Übungsreihenfolge im Muskelaufbautraining.
Nun
kommen wir zum Thema Kraft bzw. Maximalkraft. Führt man ein eher
kraftlastiges Training aus und man hat das Ziel in der Steigerung der
Maximalkraft/Kraft/Schnellkraft und NICHT in der Muskelmasse, sollte
man die Übungen für eine Muskelgruppe EHER nicht hintereinander
ausführen.
Nehmen
wir als Beispiel einen Oberkörper-Trainingstag aus einem OK/UK-Split
Trainingsprogramm
Beispiel
Trainingstag:
Bankdrücken (horizontale
Druckübung)
Schulterdrücken
(vertikale Druckübung)
Klimmzüge (vertikale
Zugübung)
Rudern am Kabelturm 3x
(horizontale Zugübung)
Wenn
das Ziel Muskelmasse wäre, würde man die Übungen vermutlich in
dieser Reihenfolge ausführen.
Man
würde also nach dem Bankdrücken, Schulterdrücken absolvieren und
nach den Klimmzügen das Rudern.
Da bei
Schulterdrücken zum Teil die gleichen Muskeln beansprucht werden wie
beim Bankdrücken, nämlich Schulter und Trizeps, und bei den
Klimmzügen ähnliche Muskeln wie beim Rudern, würde man so für
eine sich aufbauende Ermüdung in der entsprechenden Muskulatur
sorgen, was somit den Muskelaufbaureiz vergrößert.
Wenn
wir allerdings vornehmlich unsere Kraft verbessern möchten, sollte
das Trainingsprogramm anders angeordnet werden. Kraft- und
Schnellkraftverbesserungen erreichen wir über das Training der
neuronalen Faktoren (intra- und intermuskuläre Koordination). Diese
können wir aber nur effizient trainieren, wenn die Muskeln sich nach
den Sätzen und zwischen den Übungen etwas erholen können. Daher
würde man eher folgende Übungsreihenfolge für einen
kraftorientierten Sportler nutzen.
- Bankdrücken
- Rudern am Kabelturm
- Schulterdrücken
- Klimmzüge
So hat
die vordere Schulter und der Trizeps Zeit, sich nach dem Bankdrücken
erstmal zu erholen, um dann teilweise regeneriert das Schulterdrücken
ausführen zu können.
Gleiches
gilt für das Rudern am Kabelturm und den Klimmzügen. Nach dem
Rudern hat der Bizeps, Trapezmuskel, hintere Schulter, Lattisimus
oder allg. der gesamte obere Rücken etwas Zeit, sich zu
regenerieren, um dann für die Klimmzüge wieder einsatzbereit zu
sein.
So
gewährleistet man eine teilweise Erholung der Muskulatur und
verbessert so verstärkt die intra- und intermuskuläre Koordination,
was somit zu den gewünschten Kraft- und Schnellkraft-zuwächsen
führt.
Zusammenfassung
Zusammenfassend
kann für Sportler oder auch Bodybuilder im Rahmen eines
Maximalkraftzyklus Folgendes gesagt werden:
- Schnelle Übungen vor langsamen (eine schnelle Übung ist eine Übung, bei der das zu bewältigende Gewicht "leicht" im Vergleich zur Maximalkraft der beteiligten Muskelgruppen ist).
- Hauptübungen vor Hilfsübungen.
- Große Muskelgruppen vor kleinen Muskelgruppen.
- Langsame Krafttrainingsübungen Bankdrücken, Kniebeugen, Kreuzheben, Rudern usw. werden in einer Trainingseinheit so ausgeführt, das man zwischen zwei Übungen, welche ähnliche Muskelpartien involvieren, eine ausreichende Pause lässt oder eine andere Übung mit anderen beteiligten Muskelgruppen dazwischen setzt.Dies verhindert eine zu starke Ermüdung und verhilft einem so zu einem besseren Training der inter- und intramuskulären Koordination, was so zu Kraftsteigerungen führt.
Das
war es soweit von mir, wenn ihr noch fragen habt, einfach einen
Kommentar hinterlassen. Ich wünsche euch derweil viel Spaß beim
Training, danke fürs zuschauen! Schaut beim nächsten Mal wieder
vorbei! Auf Wiedersehen!
Hallo,
AntwortenLöschenIch habe mal versucht einen GK Plan nach deinen Kriterien zu erstellen, mit einigen Abweichungen.
Die Abweichungen: Keine Kniebeuge(bekomme Probleme dabei, obwohl ich beim sauberen Kreuzheben weiter bin), Kreuzheben nach hinten verlegt - habe nach dem Kreuzheben Angst vor Überlastung der LWS-Muskulatur beim Rudern und Latziehen...
Der Plan:
2 x Rudern Kabelzug hor.Zug
2 x Latzug am Kabel frontal ver.Zug
2 x Bankdrücken hor.Druck
2 x Military Press ver.Druck
2 x Seitheben
2 x Reverse Butterfly
2 x Scott Curls
2 x Trizepsdrücken am Kabelzug
2 x Kreuzheben
2 x Beinpresse
Das ganze 2 mal die Woche, Ziel wäre Hypertrophie.
Kann es sein dass dieser Plan zu lang ist?
Für das Optimum immer Vertikal & Horizontal an einem Trainingstag?
Ich wäre für eine kurze Meinung dankbar!