Schnellkrafttraining unter Ermüdung
In diesem Artikel geht es darum, in welchem Zustand sich unser Körper befinden muss, damit wir überhaupt richtig Schnellkrafttraining betreiben können. Wer keine Lust hat zu lesen, kann sich das zum Artikel gehörende Video anschauen.
Die Frage die sich nun stellt: wann sollten wir auf ein Schnellkrafttraining verzichten und warum ist es so wichtig absolut topfit zu sein ?
Wir sollten auf ein Schnellkrafttraining verzichten:
- bei Muskelkater
- bei ungenügendem Schlaf
- ungenügender Ernährung bspw. Dehydrierung
- geringe Motivation und Wille
- bei Verletzungen und Schmerzen
- bei Krankheit
- am Tag danach oder am gleichen Tag nach einer Krafttrainingseinheiten im Hypertrophiebereich
- am Tag danach oder am gleichen Tag nach sportlich hoher Belastung mit hohen Laktatwerten bspw. Basketballspiel, Fußballspiel, Boxkampf, Schnellkraftausdauertraining wie 400m-Lauf u.ä.
Alle diese Punkte verhindern, dass wir ein
Schnellkrafttraining ausführen können. Darin unterscheidet sich
beispielsweise ein Schnellkrafttraining von einem auf Hypertrophie
ausgerichteten Krafttraining. Ein Krafttraining könnten wir
beispielsweise ohne Probleme auch unter verringerte Leistung
absolvieren und trotzdem Fortschritte erzielen, wenn auch geringere.
Beispielsweise bei zu wenig Schlaf, geringer Motivation oder sogar am
Tag nach einem Fußballspiel.
Ein Schnellkrafttraining unter diesen Zustände wäre
vermutlich absolut wirkungslos, würde den Körper aber fast
genauso belasten wie ein Schnellkrafttraining bei völliger
Leistungsfähigkeit.
Bei einem Schnellkrafttraining geht es uns nämlich
primär um die Verbesserung der Ansteuerung der Muskulatur, welche
über unser ZNS stattfindet. Wenn wir die Schnellkraft verbessern
wollen, muss unser ZNS 100% geben, bei 95% würden wir die Schnellkraft
nicht effektiv verbessern.
Die Belastung auf Bänder und Gelenke ist aber nur um
ein paar Prozente verringert, womit das Training sehr ineffektiv wird.
Beim Schnellkrafttraining ist aufgrund der hohen Belastungen häufig
das Ziel möglichst wenig Belastung mit möglichst kleinen Umfängen
aber mit maximalem Trainingseffekt.
Die Schnellkraftfähigkeit ist nur eine Zubringerleistung für ein anderes sportliches Ziel wie bspw. schneller
sprinten oder besser Fußball spielen. Das bedeutet, verringern wir die
Belastung im Schnellkrafttraining bei gleichem Erfolg, können wir die frei werdenden Ressourcen nutzen, um durch Koordinationstraining
unseren Sprint zu verbessern oder beim Fußball die perfekte Flanke
zu trainieren.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass auf ein
Schnellkrafttraining eher verzichtet werden sollte, wenn Zweifel über die völlige
Leistungsfähigkeit bestehen, da es mehr
schadet als nützt. Ein Krafttraining im Hypertrophie- oder sogar
Maximalkraftbereich sowie ein Fußballtraining kann trotz
ermüdeter (keine Motivation, ungenügender Schlaf, nicht optimal ernährt) Zustände dennoch wahrgenommen werden und trotzdem die
Leistungsfähigkeit verbessern.
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