In diesem Artikel möchte ich aufführen, welche Kriterien ein funktionelles Krafttraining von einem unfunktionellen Krafttraining unterscheiden.
Wer keine Lust auf lesen hat, der kann sich auch das zum Artikel gehörende Video anschauen.
Ein häufig begangener Fehler, welcher der sportlichen
Leistungsfähigkeit und hier insbesondere der Schnellkraftfähigkeit
im Weg steht, ist ein falsch ausgeführtes Krafttraining.
Für den Großteil der Sportler gilt, dass sie funktionelle Muskelmasse benötigen und häufig ihre Maximalkraft bei für ihre Sportart optimalem Körpergewicht maximieren müssen. Ein
Boxer kämpft bspw. in Gewichtsklassen, ein
Basketballer/Fußballer/Volleyballer muss ständig seinen eigenen
Körper beschleunigen (Antritt, Sprung) und abbremsen.
Alle diese Dinge setzen eine gute Relativkraft voraus, also eine Maximierung des Verhältnisses Maximalkraft zu
Körpergewicht.
Grundsätzlich sollte ein Krafttraining immer periodisiert sein, d.h. dass sowohl im Maximalkraft- als auch im
Hypertrophiebereich gearbeitet wird. Des Weiteren sollte neben dem
Fokus einer hohen Maximalkraft vor allem der Fokus auf einer
besonders hohen Schnellkraft liegen. Die Maximalkraft bildet dabei
eine Komponente der Schnellkraft, die sich weiter aus Reaktivkraft,
Start und Explosivkraft zusammensetzt und dementsprechend im
Trainingsplan berücksichtigt werden sollten. Zudem muss das
Krafttraining ergänzt werden durch Stabilisation, Gleichgewichtsübungen und Übungen zur Verletzungsprophylaxe.
Merkmale für nicht zielführendes Krafttraining sind
unter anderem:
- Zu viel Training an Geräten anstelle von Freihanteln
- Trainingsschwerpunkt liegt im Rahmen der Periodisierung im Hypertrophiebereich (8-12 Wiederholungen)
- Zu viele Isolationsübungen anstelle von Mehrgelenkübungen
- Keine Schnellkraftorientierten Übungen wie Reißen/Umsetzen
- Zu hohe Volumina in Form von Satzzahlen und Trainingshäufigkeit
- Inadäquates Training der Rumpf-/ und Stabilisationsmuskulatur
- Kein Einbau von Krafttrainingspausen von 7-13 Tagen zwecks Muskelerholung und Adaption der Muskelfasern
- Zu viel und nicht zielgerichtetes Krafttraining im Kraftausdauerbereich 15 Wiederholungen und mehr
Erfüllen eure Krafttrainingspläne Punkte aus dieser
Liste oder sogar mehrere, ist es Zeit darüber nachzudenken, wie man
seinen Trainingsplan modifizieren müsste oder ganz neu auflegt, um
ein Krafttraining zu schaffen, was die individuellen Anforderungen an
sportspezifische Höchstleistungen erfüllt.
Vereinzelnd kann es immer dazu kommen, dass gewisse
Punkte im Rahmen der Periodisierung erfüllt sind. Es kann phasenweise durchaus Sinn ergeben, bestimmte Isolationsübungen
auszuführen. Es kann auch sinnvoll sein, insb. für Anfänger mit
Trainingserfahrung unter 4-8 Wochen, auf Freihanteln zu verzichten und
sich erstmal an Geräten auszupowern. In dieser Zeit gilt es aber beim
Training ständig die Technik für die späteren "richtigen"
Freihantelübungen zu erlernen.
Ich wünsche euch wie immer Viel Spass beim Training!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen